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Ein Innovations-Stillstand sieht anders aus

Zur Förderung innovativer sektorenübergreifender Versorgungsformen und für die Versorgungsforschung soll ein von den Krankenkassen finanzierter Innovationsfonds geschaffen werden, der zu 75 Prozent in die Erforschung von Inhalten der Regelversorgung und zu einem Viertel in die Versorgungsforschung fließen soll. Das sind alleine für die Versorgungsforschung dann immerhin 75 Millionen Euro, zwar weit weniger als das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung und der Sachverständigenrat Gesundheit mit rund 300 Millionen Euro seit vielen Jahren fordert, aber immerhin. Josef Hecken, der Unparteiische Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschuss hat schon kundgetan, dass die ersten Gelder aus diesem Fonds schon in der zweiten Jahreshälfte 2014 fließen sollen. Die Frage wird sein: Wohin fließen diese Gelder? Und: Was genau soll erforscht werden? Wird es sich um outcome-getriebene Forschung handeln, die sich Top Down vom wichtigsten bis zu den unwichtigeren Themen vorarbeitet. Eine solche Handlungsmaxime wurde übrigens in dem Eckpunktepapier eines „Nationalen Aktionsplans für Versorgungsforschung“, das gemeinsam vom Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung und der BertelsmannStiftung in der Bertelsmann Repräsentanz Unter den Linden 1, dem ehemaligen Kommandantenhaus Berlins, präsentiert, eben jenen Raum, in dem auch der 4. Fachkongress von „Monitor Versorgungsforschung“ unter dem Titel „Innovation 2014“ und in Kooperation mit dem Bertelsmann-Unternehmen arvato healthcare und dem BKK Dachverband stattgefunden hat.

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Erstveröffentlichungsdatum: 28.05.2013

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>> Auf dem MVF-Fachkongress „Innovation 2014“ wies darum auch Univ. Prof. Dr. Prof. h.c. Edmund A. M. Neugebauer, der Vorsitzende des DNVF, in seinem Vortrag „Von der Politik­folgen- zur Politikentscheidungsforschung“ des öfteren auf den nationalen Aktionsplan Versorgungsforschung hin, aber auch explizit darauf, dass sich die Versorgungsforschung in Deutschland nach den vielen Jahren, in
denen drei Memoranden veröffentlicht und das instrumentelle Handwerkszeug geschaffen worden ist, jetzt um die Kontextfaktoren kümmern müsse. Ein wichtiges dieser Kontextfaktoren ist die Art und Weise der Patientenbeteiligung und der Patienteninformation, die, wenn sie denn ernst genommen werde, nach Meinung von Neugebauer einen Kulturwechsel nach sich ziehen wird. Auf diesen Fakt wies auch Dr. Stefan Etgeton, Senior Expert der BertelsmannStiftung, in seinem Vortrag „Versorgung zwischen Wunsch und Wirklichkeit – die Sicht der Patienten“ hin, in dem er sehr anschaulich die Patientenposition im Spannungsfeld zwischen Verlässlichkeit, Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe dargestellt hat. Seine Meinung zu Innovation ist eigentlich ganz simpel, aber dafür umso richtiger: Innovation, so sagte er, „ist das, was Patientenbeteiligung in der Versorgung verbessert“.
Nur diese Patientenbeteiligung ....

 

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