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„Ambulante Operationen fördern und Geld sparen!“

BNC Berufsverband Niedergelassener Chirurgen äußert sich zum Milliardenloch im Gesundheitsfonds.

Niedergelassene Chirurgenwollen helfen, die finanzielle Schieflage in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu beseitigen. „Würden Politikund Kassen endlich das ambulante Operieren angemessen fördern,könnten sie jährlich einige Milliarden EuroKrankenhauskosten sparen. Damit wäre das Milliardenloch imGesundheitsfonds um einiges kleiner“, erklärte derPräsident des Berufsverbandes Niedergelassener Chirurgen (BNC)Dr. Dieter Haack. Er kommentierte damit aktuelle Berechnungen desGKV-Schätzerkreises, wonach 2009 rund 2,3 Milliarden und 2010knapp 7,5 Milliarden Euro im Gesundheitsfonds fehlen werden.

„Bei einer einzigenLeistenbruch-Operation sparen die Kassen beispielsweise rund 950Euro, wenn sie nicht stationär im Krankenhaus durchgeführtwird, sondern ambulant beim niedergelassenen Chirurgen“, sagteHaack. Ähnliche Einsparsummen ergeben sich beiKrampfader-Operationen (rund 900 Euro) oder Korrekturen vonFußfehlstellungen wie dem Hallux valgus (rund 700 Euro).“Darüber hinaus erholen sich die Patienten in ihrervertrauten häuslichen Umgebung schneller und riskieren keineInfektion mit gefährlichen Krankenhauskeimen“, ergänzteder BNC-Präsident.

Über den Status Quo beimambulanten und stationsersetzenden Operieren wird Haack auch bei der33. Unfallmedizinischen Tagung des Landesverbandes Südwestdeutschlandder Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) e.V. am 17.Oktober 2009 in Baden-Baden sprechen. Denn mit der Honorarreform von2009 hat die Politik einen Ausbau des ambulanten Operierensverhindert: „Viele Leistungen, die zu einer ambulanten Operationgehören, können nun nicht mehr separat abgerechnet werden,sondern sind nun bereits mit der Quartalspauschale abgegolten“,kritisierte Haack im Vorfeld der Tagung.

„Ein Budget von rund 24Euro pro Quartal ist meist bereits beim Erstkontakt des Patientenaufgebraucht. Alle weiteren Leistungen – also auch Begleitleistungendes ambulanten Operierens – zahlt der Operateur dann aus eigenerTasche.“ Der BNC-Präsident fordert daher: „Wenn wirdas GKV-Milliardenloch verkleinern wollen, brauchen wir beimambulanten Operieren eine gerechte, betriebswirtschaftliche Bezahlungfür unsere fachärztliche Leistung.“