Analyse: Indikation chronische Niereninsuffizienz (CNI)
13.10.2009 11:05
spectrum|K stellt neue Ergebnisse vor
Die chronische Niereninsuffizienz istgekennzeichnet durch eine fortschreitende irreversibleVerschlechterung der Nierenfunktion, die zu einemterminalen Nierenversagen führen kann und den Erkranktendialysepflichtig macht. In Deutschland wurden im Jahr 2007 rund66.000 Patienten dialysiert. Beim größten Teil davon ist der Grundeine chronische Niereninsuffizienz.
Eine aktuelle Auswertung vom Gemeinschaftsunternehmen der Betriebskrankenkassen spectrum|K hat nun ergeben, dass in einer Stichprobe von knapp 4 Mio.in die Analyse einbezogenen BKK-Versicherten bei etwa 98.000 einechronische Niereninsuffizienz bekannt ist. Von diesen wiederumbefinden sich etwa 13.000 Versicherte im Stadium 3, welches miterheblichen Symptomen, zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, renaleAnämie, renale Osteopathie mit Neigung zu Spontanfrakturen und dendaraus resultierenden Kosten verbunden ist.
Gerade in den Stadien 1 und 2 wird dieCNI laut spectrum|K oft nicht diagnostiziert. Viele Hausärzte kennen nicht denZusammenhang zwischen erhöhten Nierenwerten und einer CNI,bagatellisieren erhöhte Nierenwerte bei Patienten im höherenLebensalter und überweisen den Patienten sehr spät zu einemNephrologen, stellt spectrum|K fest. Sein Fazit: In vielen Fällen bekommt der Patient eineadäquate fachärztliche Therapie nur verzögert, diese erfolgt dannjedoch weitestgehend leitliniengerecht.
Deshalb fordert spectrum|K folgende Leistungen von einem Versorgungskonzept:
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Eine Früherkennung der CNI durchein Screening (nur sinnvoll für Versicherte mit einem Risikoprofil)
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Eine leitliniengerechte Therapie,insbesondere durch die Hausärzte
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Eine schnelle Weiterleitung zumNephrologen bei positivem Befund
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Eine Aufklärung der Versichertenüber das Krankheitsbild
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Ein Erinnerungsverfahren zuKontrolluntersuchungen beim Nephrologen
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Eine Beratung der Versichertenhinsichtlich eines gesunden Lebenswandels
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Einsparmöglichkeiten beiMedikamenten (z.B. EPO)
Bei der chronischen Arthrose empfiehlt spectrum|K die Vereinbarung von Komplexpauschalen für Hüft- und Knietotalendoprothesen im Rahmen von Versorgungskonzepten. Da es allerdings schon sehr viele Verträge dieser Art im BKK-System gebe, bestehe kein vordringlicher Bedarf an der Entwicklung weiterer Konzepte.
Im Rahmen der Palliativversorgungbestehe die Notwendigkeit, neue Konzepte zur Verbesserung derVersorgung umzusetzen. Derzeit werden in den einzelnen RegionenVerträge im Rahmen der spezialisierten ambulantenPalliativversorgung (SAPV) abgeschlossen. Vor diesem Hintergrundempfiehlt es sich, zunächst die Entwicklung dieser Verträge genauzu beobachten, so spectrum|K.