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Braucht es einen New Deal für die Pflege? Podiumsdiskussion am 27.4. auf der Leitmesse ALTENPFLEGE / Livestream

Das Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege (PUEG) hat das Kabinett passiert – jedoch nicht, ohne weitere Streichungen zu erfahren. Verdient das dringend benötigte ‚Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege‘ seinen Namen?

„Die bisherigen Reformansätze der Bundesregierung liefern keinerlei Antworten zu den drängenden Fragen der Demografiefestigkeit und Zukunftsfestigkeit der pflegerischen Versorgung, blenden die wirtschaftlich brisante und existenzbedrohende Lage vieler Pflegeeinrichtungen vollständig aus und beinhalten nicht einmal die im Koalitionsvertrag der Ampelregierung beschlossenen Maßnahmen zur Entlastung der Pflegebedürftigen und finanziellen Absicherung der Pflegeversicherung“, sagt Norbert Grote, Geschäftsführer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, und ergänzt. „Aus den existenziellen wirtschaftlichen Bedrohungen der Pflegeeinrichtungen wird ein gesamtgesellschaftliches Problem.“

Wie eine zukunftsfähige Pflege-Reform, ein „New Deal“ für die Pflege, aussehen sollte, darüber diskutieren führende Expert:innen aus Verbänden am dritten Messetag der ALTENPFLEGE.

Das Podium mit führenden Expert:innen aus den Fachverbänden

„Wir brauchen eine grundlegende Flexibilisierung des Leistungsrechts, Verantwortung und Gestaltungsfreiheit für Unternehmen, die Wahrung des wirtschaftlichen Geschäftsbetriebs und ein Zurückfahren der Kontrollbürokratie“, fordert Thomas Knieling, Geschäftsführer Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB). Weitere Experten auf dem Podium sind Norbert Grote, Geschäftsführer Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) und Claus Bölicke, Leiter der Abteilung Gesundheit, Alter und Behinderung im AWO Bundesverband und Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW). Der BAGW plädiert für ein neues „Gesamtkonzept statt kleinteiliger bürokratischer Gängelung der Einrichtungen und Dienste“, unter anderem mit einer Stärkung der häuslichen Pflege auch für An- und Zugehörige sowie mehr Unterstützungsangeboten.

Sabine König, Vorstandsmitglied im Regionalverband Südost des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) und Geschäftsführerin visit Gruppe, wird aus der Praxis über die Situation in der praktischen Ausbildung und die derzeitige Insolvenzwelle berichten sowie über Kassenverhandlungen und die Umsetzung der Tariflöhne.

Moderatoren sind Lukas Sander, Chefredakteur Häusliche Pflege und Steve Schrader, Chefredakteur Altenheim & care konkret, beide Vincentz Network, dem führenden Verlag in der Pflege und Veranstalter der Leitmesse.

Der Zeitplan am 27.4. in der NürnbergMesse und im Livestream

  • 10:00: Einführung, Vorstellung der Referent:innen
  • 10:10: Eingangsstatement der Verbandsvertreter, Lösungsperspektiven
  • 10.35: Diskussion – Rauscht Deutschland in den Pflege-Notstand? Kommt die große Insolvenz-Welle? Was ist jetzt nötig, um die wirtschaftliche Lage der Anbieter zu verbessern?
  • 10.50: Diskussion – Wie dramatisch ist der Fachkräftemangel? Was muss dagegen getan werden? Wie zufrieden sind Mitarbeitende in der Pflege? Wie wirken sich Maßnahmen wie PeBeM und Tariftreue-Regelung in der Praxis aus? Kann Digitalisierung helfen?
  • 11.05: Diskussion – Welche Erwartungen haben die Verbände an die Politik? Was bringt das PUEG? Wie ist die Regelung zur Eindämmung der Leiharbeit zu bewerten?
  • 11.15: New Deal in der Pflege: Was muss getan werden, um die Pflege zukunftsfest zu machen und die Versorgungssicherheit auch bei steigenden Zahlen von pflegebedürftigen Menschen sicherzustellen? Was muss getan werden, um in Zukunft genügend qualifiziertes und engagiertes Personal in den Einrichtungen zu haben?
  • 11.30: Abmoderation und Schlussworte

Im Rahmen der Diskussion werden auch Fragen aus dem Publikum zulassen.

Der Livestream wird ab 10 Uhr auf der Homepage der ALTENPFLEGE übertragen: Livestream hier.