Bildquelle: optimedis / Regina Sablotny
Expertenrunde fordert Umdenken: Gesundheitliche Versorgung am Nutzen ausrichten
01.02.2023 11:27
Beim Thema „Ergebnisorientierung im Gesundheitswesen“ gibt es in Deutschland Nachholbedarf, darin waren sich die Teilnehmer:innen einer gemeinsam von der B. Braun-Stiftung und OptiMedis organisierten, hochkarätig besetzten Tagung am 17. Januar 2023 in Berlin einig. „Uns geht es darum, gesundheitliche Versorgungsleistungen sehr viel stärker am individuellen Nutzen und den Bedürfnissen von Patient:innen auszurichten“, betonte Dr. Thilo Brinkmann, Geschäftsführer der B. Braun-Stiftung. Dafür müssten die Ergebnisse medizinischer Leistungen aber zwingend gemessen werden – vor allem aus der Patientenperspektive.
Dr. Oliver Gröne, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von OptiMedis, ergänzte: „PROMS und PREMS müssen endlich flächendeckend und systematisch in den Versorgungsprozess einbezogen und transparent dargestellt werden, um die Versorgungsqualität zu optimieren und individualisieren.“ Im Ausland gebe es bereits interessante Ansätze für eine stärkere Ergebnisorientierung, berichtete Gröne weiter, etwa das NHS Outcomes Framework, das neben sehr klaren Qualitätsindikatoren auch Ziele für die Ergebnisqualität vorgebe, sowie Pilotprojekte zu alternativen, populationsbasierten Vergütungsmodellen in den Niederlanden. Sein Fazit: „Wir brauchen sowohl eine Debatte über die Ergebnisse, die wir anstreben, als auch über alternative Vergütungsmodelle.“
Weitere Details zu den Vorträgen und Diskussionen finden sich in dem ausführlichen Veranstaltungsbericht unter www.optimedis.de/ergebnisorientierung<www.optimedis.de/ergebnisorientierung>. Die Ergebnisse der Vorträge und Diskussionen fließen außerdem in ein Thesenpapier ein, das in den nächsten Monaten erarbeitet wird und den „Berliner Aufruf für mehr Patientennutzen im Gesundheitswesen<optimedis.de/berliner-aufruf/>“ ergänzen soll.
Follow up im Herbst 2023
Die erste Veranstaltung zum Thema Ergebnisorientierung fand im Oktober 2021 statt, in diesem Rahmen wurde auch der „Berliner Aufruf“ erarbeitet. Bei der aktuellen Veranstaltung ging es nun um konkrete Ansätze, mit denen Ergebnisorientierung bereits umgesetzt wird, sowohl national als auch international, und welche Wirtschaftlichkeitsanreize denkbar sind. Aufgrund der Wichtigkeit des Themas für die Zukunft des Gesundheitswesens und des großen Interesses soll die Reihe nun fortgesetzt werden. Bereits im Herbst 2023 wird die dritte Veranstaltung stattfinden.
Wie aktuell die Debatte ist, zeigt auch eine Veröffentlichung vom „World Economic Forum“<www3.weforum.org/docs/WEF_The_Moment_of_Truth_for_Healthcare_Spending_2023.pdf>, in dem sich ein Autorenteam ebenfalls für ergebnisbezogene Vergütungsmodelle ausspricht.
Über die B. Braun-Stiftung
Die B. Braun-Stiftung mit Sitz in Melsungen sieht sich als Förderin der Medizin und des Gesundheitswesens mit nordhessischer Tradition. Sie wurde vor 55 Jahren von den damaligen Vorständen der B. Braun Melsungen AG, den Brüdern Otto und Dr. Bernd Braun, gegründet, um Krankenpflegepersonal und junge Ärzte in ihrer fachlichen Weiterbildung zu fördern. Auch heute unterstützt die Unternehmerfamilie die langfristige Entwicklung der Stiftung. Die B. Braun-Stiftung ist unabhängig und fördert Stipendien, Forschung und Veranstaltungen in der Gesundheitsversorgung. Sie engagiert sich zunehmend in Medizintechnik und Versorgungsforschung, unterstützt Start-ups und entwickelt kontinuierlich ihre Förderprogramme weiter. Weitere Informationen unter www.bbraun-stiftung.de<www.bbraun-stiftung.de/>.
Über OptiMedis
OptiMedis wurde 2003 gegründet und ist ein innovatives, auf sozialen Nutzen ausgerichtetes Unternehmen für Management, Analytik und Forschung im Gesundheitswesen mit Sitz in Hamburg. Schwerpunkt ist der Aufbau regionaler, populationsorientierter integrierter Versorgungsnetzwerke gemeinsam mit Ärzten, Krankenhäusern, anderen Heilberufen, Krankenkassen und Kommunen. OptiMedis vernetzt die regionalen Partner, verhandelt populationsorientierte Integrationsverträge, baut die nötigen Strukturen wie z. B. Gesundheitskioske, intersektorale Gesundheitszentren und Medizinische Versorgungszentren auf, übernimmt das Management, analysiert die Versorgungsbedarfe und -strukturen und bewertet digitale Unterstützungslösungen. Das Ziel ist dabei immer, die Prozesse und Strukturen im Gesundheitswesen und damit die Qualität der Versorgung und das Gesundheits-Outcome für die Versicherten und die Gesellschaft zu verbessern. OptiMedis ist außerdem Partner in vielen EU- und Innovationsfonds-Projekten. Weitere Informationen unter www.optimedis.de<www.optimedis.de/>.