Schnittstelle Technologie und Medizin: Dresden mit Aufbau eines Zentrums betraut
10.09.2019 13:21
Repräsentanten der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), der TU Dresden und des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden unterzeichneten in Gegenwart der beiden Staatsminister für Wissenschaft sowie für Wirtschaft am 4. September den Vertrag für das Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Digitale Gesundheit Dresden. Die Stiftung will ab September 2019 zehn Jahre lang mit insgesamt 40 Millionen Euro den Aufbau innovativer Ausbildungs- sowie Organisationstrukturen, eine fächerübergreifende Zusammenarbeit und den Ausbau zusätzlicher Forschungsressourcen fördern. Dresden hatte sich im März dieses Jahres in einem deutschlandweiten Wettbewerb der EKFS mit seinem Konzept durchgesetzt. Ziel des Zentrums sei es, das Potenzial der Digitalisierung in der Medizin und damit für eine bessere Patientenversorgung zu erschließen.
Das Zentrum ist eine gemeinsame Initiative der Dresdner Hochschulmedizin mit der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik und der Fakultät Informatik der TU Dresden sowie außeruniversitären Partnern. Mit seiner Gründung biete sich die Chance, auf dem Dresdner Campus eine neue Interdisziplinarität zwischen Hochtechnologie und Medizin zu schaffen. Die Möglichkeiten neuer Kommunikationstechnologien, von Robotik, Sensorik, neuen Materialien und künstlicher Intelligenz zum Wohle der Patienten einzusetzen, nach europäischen Wertemaßstäben zu gestalten und positiv erlebbar zu machen, sei die gemeinsame Vision des neuen Zentrums. Ein „Living Lab“ soll den praktischen Rahmen für die patientennahe Forschung bilden. So soll sich die Zeit bis zur Einführung von Innovationen in den Versorgungsalltag deutlich verkürzen. Für das Zentrum werde ein eHealth Campus direkt auf dem Gelände des Dresdner Universitätsklinikums entstehen, wo erstmalig Mediziner und Ingenieure gemeinsam in unmittelbarem Praxisbezug lernen, lehren und forschen.
„Die Perspektiven auf innovative Ausbildungs- und Organisationsstrukturen, eine nachweislich fächerübergreifende Zusammenarbeit sowie Spitzenleistungen in der Forschung waren Gründe für die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, die Technische Universität Dresden auszuwählen“, erklärt Dr. Dieter Schenk, Vorsitzender des Stiftungsrates der Else Kröner-Fresenius-Stiftung. „Im Zusammenspiel gipfeln diese in einer besseren Patientenversorgung, was ein ausdrückliches Anliegen der Ausschreibung war.“ „Der Antrag aus Dresden adressiert eines der großen Zukunftsfelder der Medizin und hat unter den Anträgen der Endauswahl den Zielen der Else Kröner-Fresenius-Stiftung am besten entsprochen“, betont Prof. Dr. Michael Madeja, wissenschaftlicher Vorstand der EKFS. „Hiersehen wir das größte Potenzial, ein Reformmodell der Hochschulmedizin und ein auch international wichtiges Forschungszentrum aufzubauen.“