Neue Forsa-Studie: Generation 60+ zwischen Selbstwahrnehmung und Realität
07.02.2023 12:54
Forsa-Studie zeigt: Jede vierte Person über 60 Jahre benötigte in den vergangenen 12 Monaten unerwartet Hilfe aus gesundheitlichen Gründen, aber nur 28 Prozent haben Sorge vor solch einem Ereignis, obwohl 98 Prozent die Möglichkeit eines Hausnotrufes kennen. Die Realität: Nur 4 Prozent besitzen einen.
Forsa-Studie zeigt: Jede vierte Person über 60 Jahre benötigte in den vergangenen 12 Monaten unerwartet Hilfe aus gesundheitlichen Gründen, aber nur 28 Prozent haben Sorge vor solch einem Ereignis, obwohl 98 Prozent die Möglichkeit eines Hausnotrufes kennen. Die Realität: Nur 4 Prozent besitzen einen.
Hausnotrufe sind kein nerviges Übel, sondern viel mehr ein kluges Gadget, damit mit 66 Jahren eben wirklich noch lange nicht Schluss ist. „Wir glauben, dass unsere Notruf-Uhr eine große Hilfe für Menschen über 60 Jahre und ihre Angehörigen ist“, so Patronus-Gründer Tim Wagner. Um die Hinderungsgründe herausfinden, beauftragte sein Start-up-Unternehmen das Institut Forsa. Im Rahmen eines Online-Panels wurden insgesamt 1.006 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Bundesbürger:innen ab 60 Jahren vom 4. bis 14. November 2022 befragt (1). Die Auswertung erfolgte ebenfalls durch Forsa. Die Ergebnisse zum Thema „Selbstwahrnehmung und Realität in Bezug auf Notfall-Situationen“:
• Jede vierte Person über 60 Jahre benötigte in den vergangenen 12 Monaten aus gesundheitlichen Gründen unerwartet Hilfe
• Besonders spannend: Der Unterschied ist nach Altersklassen nicht besonders groß (60-69 Jahre: 22 Prozent, 70-79 Jahre: 26 Prozent und 80+: 31 Prozent)
• Aber: Nur 28 Prozent der Befragten haben Sorge vor solch einem unerwarteten Ereignis.
• Und je jünger, desto sicherer fühlen sich die Menschen: So gaben in der Gruppe 80+ ganze 44 Prozent an, dass sie sich sorgen, dass ihnen im Alltag unerwartet etwas passieren könnte – in der Gruppe 60 bis 69 Jahre hingegen nur 23 Prozent
• Ein weiterer Widerspruch zwischen Selbstwahrnehmung und potenziellem Risiko: Insgesamt 65 Prozent derjenigen, für die ein Hausnotruf aktuell oder grundsätzlich nicht in Betracht kommt, gaben als Grund dafür an „Ich fühle mich rundum gesund, sodass ich keine Notwendigkeit für einen Hausnotruf sehe“
• Hier gibt es große Unterschiede nach Altersklassen: 60 bis 69 Jahre: 71 Prozent, 70 bis 79 Jahre: 64 Prozent und 80+: 45 Prozent
Die Zahlen in Kombination zeigen, dass Situationen, in denen Hilfe benötigt wird, eigentlich in allen Altersgruppen ähnlich häufig auftreten – aber gerade jüngere sich weniger betroffen fühlen.
• Die häufigsten Sorgen im konkreten Fall eines Sturzes: ernsthafte Verletzung (67 Prozent), dass keine Hilfe gerufen werden kann, weil beispielsweise kein Telefon griffbereit ist (61 Prozent), dass niemand vor Ort ist, der helfen kann (60 Prozent).
• Der starke Widerspruch dazu: 98 Prozent der Befragten wissen um die Möglichkeit eines Hausnotrufes, aber nur 4 Prozent besitzen einen
• Die häufigste Antwort auf die Frage, ob man sich vorstellen könne, sich einen Hausnotruf zuzulegen: Anschaffung käme in Zukunft in Betracht (76 Prozent)
• Nach Altersklassen gaben das je 78 Prozent von 60 bis 69 sowie 70 bis 79 Jahren und 67 Prozent über 80 Jahre an
Das wirft die Frage auf: Warum nutzen so wenige Menschen ein Hausnotrufsystem, wenn sie doch gleichzeitig die Angst umtreibt, im Fall der Fälle keine Hilfe zu erhalten. Und: Wann ist „in Zukunft“? Denn auf die verweisen alle Altersklassen gleichermaßen.
„Spätestens mit 60 sollte man sich Gedanken machen.“
„Es ist nicht das Geburtsdatum, das darüber entscheidet, wie fit jemand ist“, sagt der ehemalige Krankenpfleger, nun Patronus-Mitarbeiter Julian Sauer (30). Es gebe so viele Faktoren wie Vorerkrankungen, die Art der Arbeit, Veranlagung, Lebensbedingungen usw., die das tatsächliche körperliche Alter beeinflussen. Sauer, der eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht hat, weiß, wovon er spricht. Fünf Jahre lang hat er Patient:innen versorgt und begleitet, zuletzt auf einer Intensivstation (2). Natürlich gebe es auch 30-Jährige mit einer Herzattacke, „aber meiner Intensiv-Erfahrung nach steigt die Häufigkeit ab einem Alter von 60 Jahren deutlich“. Ein paar Jahre später ginge es dann mit Schlaganfällen, noch etwas später mit Stürzen los. Einen Hausnotruf hatten die wenigsten. „Es muss immer erst etwas passieren, damit die Leute sich dafür entscheiden“, sagt Sauer. „Wenn dann eine Ärztin oder ein Pfleger vor ihnen steht, hören sie endlich.“ Aber manchmal ist es dann eben schon zu spät. Oft lagen die Betroffenen vorher mehrere Stunden oder sogar ganze Tage auf dem Boden, bis sie Hilfe bekamen. Dabei zählt oft jede Minute. „Und bei Stürzen ist dann am Ende gar nicht mehr die Verletzung vom Sturz selbst das Schlimmste, sondern das lange Liegen ist das Problem.“ Denn: Vitalwerte und Psyche leiden. „Dann ist es oft schwer, wieder auf dasselbe Level wie vorher zu kommen.“ Seine Empfehlung deshalb: Bei Vorerkrankungen sollte man sich ab 40 Jahren über das Thema Hausnotruf informieren. Ansonsten ab 50 – aber spätestens mit 60.
Über Patronus
Unter anderem inspiriert von persönlichen Erfahrungen in der Familie gründeten die beiden Hochschul-Absolventen Ben Staudt und Tim Wagner 2020 die Patronus Group in Berlin. Mit ihrer Notruf-Uhr möchten sie den technologischen Fortschritt auch älteren Menschen zugänglich machen. Die Patronus-Uhr kann im Notfall zum Absetzen eines Notrufs sowie per App zur Kommunikation mit Angehörigen genutzt werden. Als deutschlandweit ortsunabhängig einsetzbares Gerät mit Lifestyle-Charakter ist sie ein moderner Ersatz für den klassischen Hausnotruf. Die Patronus-Uhr sieht nicht nur gut aus, sondern schenkt Nutzer:innen zudem Sicherheit und Unabhängigkeit. Der lateinische Name (patronus = Schutzherr, der persönliche Beschützer) spiegelt die Vision des Unternehmens wider, sich langfristig als zentrale digitale Plattform für die Gesundheitsvorsorge älterer Menschen zu etablieren. Mehr Informationen unter www.patronus-uhr.de.
Bei der Patronus-Uhr handelt es sich um ein Pflegehilfsmittel i.S.d. § 40 Abs. 1 Satz 1 SGB XI. Danit können Pflegekassen das Nutzungsentgelt der Patronus-Uhr auf Antrag anteilig übernehmen, sofern die individuellen Versorgungsvoraussetzungen erfüllt werden. Die sind in der Regel gegeben, wenn die betreffende Person a) einen Pflegegrad besitzt, b) gänzlich oder überwiegend allein lebt und c) im Ernstfall unter Umständen keinen Notruf über das Telefon absetzen kann. Werden die Voraussetzungen erfüllt und der Antrag, bei dem das Start-up unterstützend mithelfen kann, wird auf anteilige Kostenübernahme durch die Pflegekasse bewilligt, müssen die Nutzer:innen der Notruf-Uhr anteilig die anfallenden monatlichen Kosten für die 24-Stunden-Erreichbarkeit der Notrufzentralen tragen. Bei einer anteiligen Kostenübernahme können Interessierte zwischen drei Tarifoptionen wählen:
- Monatspaket für 18,70 Euro pro Monat,
- Jahrespaket für 8,70 Euro pro Monat und
- 2-Jahrespaket für 2,00 Euro pro Monat.
Ohne anteilige Kostenübernahme können Interessierte zwischen zwei Tarifoptionen wählen:
- Monatspaket für 49,00 Euro pro Monat und
- Jahrespaket für 39,00 Euro pro Monat.