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Prof. Felix Walcher ist neuer DIVI-Präsident

Professor Felix Walcher ist neuer Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

Professor Felix Walcher ist neuer Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Die kommenden zwei Jahre wird der Direktor der Klinik für Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Magdeburg die Fachgesellschaft führen. Das Konzept der DIVI sei sehr klug, betonte der 55-Jährige in seiner Antrittsrede. Die fünf Disziplinen der Intensiv- und Notfallmedizin in einer Fachgesellschaft zu vereinen, sei von den Gründungsvätern vor mehr als 40 Jahren genial konzipiert und einzigartig in Europa. „Geht nicht, gibt es nicht! Die kritischen Diskussionen untereinander und schließlich die notwendige gemeinsame interdisziplinäre Entscheidungsfindung machen die Schlagkraft der DIVI aus“, sagte Walcher. Durch den fachlichen und persönlich wertschätzenden Dialog werde das Verständnis für die einzelnen Belange interdisziplinär und interprofessionell sehr viel größer. „Es erfüllt mich deshalb mit Freude, aber auch großem Respekt und Demut, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und die DIVI in den nächsten zwei Jahren als Präsident führen zu dürfen!“

Felix Walcher ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie und Zusatzweiterbildung Notfallmedizin. Seit 2014 ist er Klinikdirektor in Magdeburg. Sein besonderes Augenmerk gilt deshalb der Akut- und Notfallmedizin – in erster Linie aber den Menschen, die dort, wie auch auf den Intensivstationen und in der Notaufnahme, arbeiten. „Es gilt jetzt vor allem die Notfallpflegenden und Intensivpflegenden weiter im Fokus unserer Arbeit zu behalten“, signalisiert Walcher. „Auch müssen wir alle Kollegen – Mediziner, Pflegende und Therapeuten –, die nach der sehr turbulenten und extrem herausfordernden Zeit in den neuralgischen Bereichen tätig sind, unbedingt stärken!“

Es gelte, deutschlandweit Netzwerke aufzubauen, um Unterstützungsmaßnahmen für die Mitarbeitenden zu etablieren. „Stichwort Resilienz: Damit wir, die diesen schönen Beruf ausüben, diesem auch treu bleiben und gerne in Zukunft engagiert weiterarbeiten.“ Hierzu hat Walcher bereits vor drei Jahren innerhalb der DIVI die Sektion Perspektive Resilienz gegründet und aufgebaut.

Umfassende Reformen in der Struktur der Notfallversorgung wird Präsidentschaft prägen

DIVI-Präsident Walcher wird den Fokus in Zukunft mehr auf die Notaufnahmen, wie auch den Rettungsdienst, richten, um hier die Strukturen gemeinsam mit der Politik und im Dialog mit den anderen Fachgesellschaften und Institutionen, die sich im Bereich der Rettungs- und Notfallmedizin engagieren, endlich neu zu strukturieren. Als Gründer des AKTIN-Notaufnahmeregisters verfügt Walcher über den hierfür notwendigen Überblick. Die IT-Architektur des Notaufnahmeregisters könne Pate für die Weiterentwicklung des DIVI-Intensivregisters sein, so Professor Walcher.

Walcher wird sich zudem, dem Vorbild seines Vorgängers folgend, sehr aktiv für die Nachwuchsförderung einsetzen: „Ich habe die letzten zwei Jahrzehnte intensiv mit jungen Menschen gearbeitet und habe der Jungen DIVI zugesagt, sehr eng mit ihnen zusammenzuarbeiten. Sie können sich meiner vollen Unterstützung sicher sein!“

Die Vision und Mission der DIVI setzt die Agenda für 2023 und 2024 – und darüber hinaus

Ziele und Ideale wie auch Strategien seiner Vorgänger wird Präsident Walcher bewusst fortsetzen. Hierzu hat sich die DIVI mit der Entwicklung der „Mission und Vision“ gemeinsam mit dem Präsidium, mit den Sektionen und allen Mitgliedern bereits eine Agenda bis 2030 gesetzt.

Als Road-Map für 2023 und 2024 zählt Walcher entsprechend noch einmal auf:

  • DIVI-Intensivregister weiterentwickeln
  • Digitalisierung, und hier vor allem die Interoperabilität der Daten, vorantreiben
  • Telemedizin deutlich ausbauen
  • Umsetzung der DIVI-Strukturempfehlungen 2022 vorantreiben
  • Qualitätssicherung in allen Bereichen der Intensiv- und Notfallmedizin etablieren
  • Strukturreform für Interdisziplinäre Notfallzentren und deren gemeinsame Notfalltresen wie auch die intersektorale Zusammenarbeit anschieben
  • die jetzt gültigen gesetzlichen ethischen Rahmenbedingen modifizieren