top

Abstracts by keywords: children

Zunahme von Depressions- und Angststörungsdiagnosen während der Covid-19- Pandemie bei Kindern und Jugendlichen

Seit seiner Erstbeschreibung in China im Dezember 2019 hat sich Covid-19 weltweit verbreitet und in der Folge eine schwere Pandemie ausgelöst (1). Um zu verhindern, dass die Gesundheitssysteme überfordert werden und um die Ausbreitung der Krankheit zu verlangsamen, haben Regierungen weltweit eine Reihe von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen in unterschiedlicher Intensität umgesetzt (2). In Deutschland umfassten diese Maßnahmen unter anderem die Schließung von Schulen und öffentlichen Spielplätzen sowie die Empfehlung an Unternehmen, Fernarbeit zu ermöglichen und zu erleichtern (3). Mehrere systematische Reviews und Meta-Analysen zeigen die erhöhte Prävalenz von psychischen Problemen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie bei erwachsenen Personen (4, 5). Es sind jedoch nicht nur Erwachsene, die von den Pandemiemaßnahmen betroffen waren. Die Coronavirus-Pandemie und der Lockdown wirkten sich auch auf das tägliche Leben von Kindern und Jugendlichen aus, unter anderem durch die Schließung von Schulen und das Fehlen von Aktivitäten im Freien. Eine Reihe von asiatischen und europäischen Studien hat gezeigt, dass ein erheblicher Anteil von Kindern und Jugendlichen unter psychischen Problemen infolge der Coronavirus-Pandemie oder der damit verbundenen Maßnahmen leidet (6-11).

07.08.2021
Ergotherapie-Verordnungen für Kinder mit Entwicklungsstörungen bei niedergelassenen Kinderpsychiatern

Für die Behandlung von Entwicklungsstörungen stehen medizinisch orientierte sowie psychologisch-pädagogische Fördermaßnahmen im Vordergrund. Eine der medizinisch orientierten Fördermaßnahmen stellt die Ergotherapie dar (Jašcenoka & Petermann, 2013; Pietz, Moog, & Blank, 2014; Tal-Saban et al., 2014). Bei ergotherapeutischen Maßnahmen handelt es sich um komplexe, aktivierende und handlungsorientierte Methoden. Ziel ist es, durch Betätigung in den Lebensbereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit gestörte motorische, sensorische, psychische und kognitive Fähigkeiten zu verbessern (Arbesman, Bazyk, & Nochajski, 2013; Sauer et al., 2010). Kinder mit Entwicklungsstörungen stellen eine sehr große Klientengruppe im Vorschul- und Schulalter in der ambulanten Ergotherapie dar (Becker & Jagusch-Espei, 2011). Studien haben gezeigt, dass ergotherapeutische Interventionen zu einer Leistungssteigerung der visuellen Wahrnehmung, der motorischen und koordinativen Leistungsfähigkeit beitragen sowie einen allgemein positiven Entwicklungsverlauf begünstigen können (Frank, 2008; Hüttemann & Brauchle, 2011; Poulsen et al., 2007; Whitney & Hilton, 2013). Ferner kann die ergotherapeutische Intervention in einer Gruppentherapie einen positiven Effekt auf das Selbstwertgefühl der Klienten haben (McWilliams, 2005). In Deutschland wird die Ergotherapie von den niedergelassenen Ärzten verordnet, wonach die Ergotherapie in der ergotherapeutischen Praxis stattfindet (DGN, 2011; Gauggel, 2014; Küther, 2014). Bei der Behandlung und ambulanten Versorgung von Kindern mit Entwicklungsstörungen sind vor allem die Kinderpsychiater zuständig (DGN, 2011; Hintzpeter et al., 2014; Lehmkuhl, Köster & Schubert, 2009). Jedoch stehen diese, wie andere Ärzte, unter dem finanziellen Druck der Krankenkassen, sodass eine Verordnung immer begründet sein muss (Ärzte Zeitung, 2014; Szucs, 2014). Über das konkrete Verordnungsverhalten der Kinderpsychiater in Deutschland für die Ergotherapie ist bisher wenig bekannt.

31.03.2015