Abstracts by keywords: risk factors
Ergebnisse einer selektiven Literaturrecherche
05.06.2023
Demenz ist eine durch Neurodegeneration verursachte psychiatrische Erkrankung, die durch einen fortschreitenden Verlust der kognitiven Funktionen gekennzeichnet ist, was zu Veränderungen im täglichen Leben der Patienten führt (WHO, 2015). Weltweit leiden 47,5 Millionen Menschen an Demenz, und diese Zahl soll bis zum Jahr 2030 auf 75,6 Millionen ansteigen und bis 2050 die 140-Millionen-Grenze überschreiten (WHO, 2015). In Deutschland betrifft Demenz rund 1,2 Millionen Menschen, vor allem Frauen und Senioren. Jedes Jahr werden circa 200.000 neue Fälle diagnostiziert (Tunstall, 2015). Die durchschnittlichen Kosten im Zusammenhang mit dieser psychischen Erkrankungen betragen mehr als 43.000 Euro pro Patient und Jahr, wobei fast 68 % dieses Betrages von Pflegepersonen und Familien getragen werden (Tunstall, 2015). Die Demenz hat daher erhebliche Auswirkungen für die Patienten und ihre Angehörigen, was die Notwendigkeit von speziell angepassten Behandlungen und einem angemessenen Management der Erkrankung in Deutschland unterstreicht.
31.03.2016
Vor 40 Jahren erklärte die WHO, dass mindestens 50 Prozent der Diabetesfälle weltweit zu verhindern seien und forderte - wie im Diabetes Gesundheitsbericht 2013 (1, S. 23) zu lesen - Aktionen zur Prävention dieser Erkrankung. Der Aufruf fand allerdings damals - annähernd wie heute - wenig Beachtung. In all diesen vielen Jahren investierte das deutsche Gesundheitssystem Multimilliarden, um Menschen mit dieser Erkrankung zu versorgen. So betrugen laut CODE-2-Studie (2) schon 1998 die durch Patienten mit einem Typ-2-Diabetes in Deutschland verursachten Kosten rund 15,7 Mill. Euro - was sich seitdem hochgerechnet auf viele Hunderte von Milliarden Euro summiert. Doch: Warum gibt es trotz dieses immensen Invests noch Defizite in der Diabetiker-Versorgung als einer der kostenintensivsten chronischen Erkrankungen? Die Vermutung liegt nahe, dass dem grundliegenden Problem fast aller „non-communicable diseases“ - die betroffenen Menschen zum Selbstmanagement zu befähigen und zu Lebenstiländerungen zu motivieren - mit dem bisherigen, aus der Akutversorgung stammenden Versorgungsansatz alleine nicht beizukommen ist.
24.01.2013
Altern in gewohnter Umgebung ist den meisten Menschen ein großes Bedürfnis. Der Übergang in eine Heimeinrichtung wird hingegen oftmals als sehr belastend erlebt und ist mit erheblichen finanziellen Kosten für Betroffene, Angehörige und soziale Sicherungssysteme verbunden. Erkranken Menschen an einer Demenz, so siedelt jeder Zweite innerhalb der ersten drei Jahre nach Erkrankungsbeginn dauerhaft in eine Heimeinrichtung über. Ob und wann ein Umzug in eine Heimeinrichtung im Einzelnen realisiert wird, ist von zahlreichen Charakteristika der Betroffenen, Angehörigen und äußeren Bedingungen abhängig. Für eine deutsche Stichprobe älterer Menschen mit inzidenter Demenz konnte insbesondere das Fehlen eines Ehepartners als ein starker Risikofaktor für eine kürzere Zeit bis zu einem Umzug in eine Heimeinrichtung identifiziert werden. Ziel zukünftiger Forschungsbemühungen sollte neben der Identifikation weiterer - möglicherweise modifizierbarer - Einflussfaktoren auf Institutionalisierungsraten und -zeiten von Demenzkranken, entsprechend auch die Entwicklung zielgruppenspezifischer Interventionen für bestimmte Risikogruppen darstellen, um - wenn sinnvoll - eine längere Versorgung von Dementen im häuslichen Umfeld gewährleisten bzw. einen optimalen Zeitpunkt für einen Umzug in eine Heimeinrichtung ermöglichen zu können.