Die Rolle der Neuroleptika im Kontext von Demenzerkrankungen
Jana Schulze / Prof. Dr. Gerd Glaeske
In der politischen Diskussion um die Zukunft unserer sozialen Sicherungssysteme und besonders unseres Gesundheitssystems ist der Zusammenhang zwischen Demenz und demographischem Wandel unübersehbar. Demographische Veränderungen bewirken einen steilen Anstieg der Anzahl der über 65-Jährigen bei gleichzeitigem Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Mit dieser Entwicklung steigt auch das Vorkommen altersbedingter Erkrankungen. Dazu gehört z.B. die Demenz, für die das Alter als Hauptrisikofaktor genannt wird. Demenz-erkrankungen stellen daher eine große Herausforderung für die zukünftige gesellschaftliche Entwicklung dar: Betrachtet man aktuelle Erkrankungszahlen, so werden die Brisanz und die Wichtigkeit des Themas deutlich. Für Deutschland wird sich die Anzahl Demenzerkrankter von derzeit über 1,2 Millionen auf 2,5 Millionen im Jahre 2060 mehr als verdoppeln. Dabei ist zu bedenken, dass die Demenz einen erheblichen Aufwand an medizinischer und pflegerischer Betreuung verursacht. Sie wird daher als vermutlich teuerste Erkrankung des höheren Lebensalters bezeichnet. Der World-Alzheimer-Report (2011) spricht aufgrund dieser Entwicklungen von Demenzerkrankungen als der wesentlichen sozialen, gesundheitlichen und ökonomischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts, der nur mit einem weiteren Ausbau von Forschung und Versorgungsstrukturen begegnet werden kann.
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Erstveröffentlichungsdatum: 24.02.2012
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