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Originalartikel

Kosten und Ressourcen- Inanspruchnahmen von Patient:innen mit schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie

Die Diabetische Polyneuropathie (DPN) geht mit deutlich erhöhten Gesundheitskosten und somit einer wirtschaftlichen Belastung für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem einher (Happich et al. 2008; Khdour 2020; Shillo et al. 2019). Eine hohe Anzahl an Krankenhausaufenthalten, Pflegebedürftigkeit, Arbeitsunfähigkeit sowie Folgekosten der DPN (bspw. Amputationen) und eine insgesamt stärkere Inanspruchnahme von Gesundheitsressourcen sind für die höheren medizinischen Kosten verantwortlich (Sadosky et al. 2015; Schroeter/Hartung 2005; Ziegler 2020) und verdeutlichen die Belastung der an DPN erkrankten Patient:innen. Tendenziell steigen die Kosten dabei mit zunehmender Krankheitslast an (Happich et al. 2008).

01.12.2022
Krankenkassenspezifische Unterschiede in der Persistenz bei Frauen mit Brustkrebs unter endokriner Therapie (Print)

Brustkrebs (BK) ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland, mit jährlich etwa 69.000 Neuerkrankungen; 18.591 Frauen starben 2015 an BK (Barnes et al., 2016). Etwa 70% aller neu diagnostizierten Frauen mit BK haben einen hormonrezeptorpositiven Tumor (HR +), bei denen eine primäre adjuvante endokrine Therapie (ET) entweder mit Tamoxifen (TAM) oder einem Aromataseinhibitor (AI) in Frage kommt (Franzoi et al., 2021). Diese Standardtherapie wird je nach Menopausenstatus für mindestens 5 Jahre täglich genommen, reduziert das BK-Rezidiv-Risiko signifikant und verbessert das Gesamtüberleben der Patientinnen (Waks & Winer, 2019, Font et al., 2022). Trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit der Verhinderung eines BK-Rezidivs um 40% nehmen etwa 50% der Frauen weniger als 80% der verordneten Dosis ein. Zudem brechen bis zu 50% der Patientinnen mit BK ihre ET ab (Hadji et al., 2013; Moon et al., 2019; Peddie et al., 2021). Es ist zu beachten, dass sowohl TAM als auch AI-Therapie Kurz- und Langzeitnebenwirkungen bei den Patientinnen verursachen können. Diese sind beispielsweise Hitzewallungen, Myalgien und Osteoporose (Franzoi et al., 2021; Group et al., 2009). Das Auftreten von TAM- und AI-bedingten Nebenwirkungen kann sich daher negativ auf die Persistenz einer Patientin gegenüber ET auswirken. Die Persistenz wird hierbei als die Fortsetzung der Medikamenteneinnahme über den vorgeschriebenen Zeitraum (vom Beginn bis zum Absetzen) definiert, in dem sich eine Patientin an das vorgeschriebene Intervall und die Dosis eines Dosierungsschemas hält (Cramer et al., 2008; Hadji et al., 2013). In jüngster Zeit wurden die Therapietreue und die Persistenz der ET bei Frauen mit HR+ BK in der Literatur intensiv diskutiert, da die „Nicht-Treue“ zur ET nachweislich mit einem erhöhten Risiko für ein Krankheitsrezidiv (Font et al., 2019; Seneviratne et al., 2015), für Fernmetastasen (Blanchette et al., 2020; Lee et al., 2019) und für Mortalität (Inotai et al., 2021; Lao et al., 2019; Murphy et al., 2015) verbunden ist. Allerdings wurde bis jetzt noch in keiner Studie untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Krankenkasse, in der eine Frau versichert ist und ihrer Persistenz zur ET besteht. Ziel dieser Studie war es daher, die Persistenz mit TAM und AI zu analysieren und mögliche krankenkassenspezifische Unterschiede aufzuzeigen.

01.12.2022
Verstehen und Vertrauen gleichermaßen fördern

„Wie die individuelle Datenspende als Beitrag zum medizinischen Fortschritt vermittelt werden kann“, lautete der Untertitel des von Pfizer veranstalteten Online-Talk-Formats „Health Loft – Talk of Pioneers“. Wie kann eine erfolgreiche Kommunikation der Datenspende aussehen? Welcher konkreten Maßnahmen bedarf es, um die Motivation zur Datenspende zu steigern? Und welche weiteren Hürden müssen genommen werden, um der Spende von Gesundheitsdaten den Weg zu ebnen? Diese und ähnliche Fragen wurden in dem Online-Talk aus verschiedenen Perspektiven von Expert:innen beleuchtet und diskutiert.

01.12.2022
Suche nach dem Versorgungsforschungs-Impact

Es ist eine reine Fleißaufgabe, sich der Frage zu nähern, wie viele der vom Innovationsfonds geförderten und inzwischen vom Innovationsausschuss mit Beschluss beendeten Versorgungsforschungsprojekte „positiv“ oder „negativ“ beschieden wurden, da der G-BA lediglich PDF-Sammlungen anbietet. Das Ergebnis spricht für sich, ist aber von der Interpretation abhängig. Die einen werden sagen: Immerhin sind über 60% positiv beschieden worden, wenn man die Projekte einrechnet, die zwar „keine Empfehlung“ erhielten, aber bei denen zumindest die Ergebnisse weitergeleitet wurden. Den anderen wird die Zahl der negativ beschiedenen Versorgungsforschungsprojekte ins Auge springen: immerhin 38%.

01.12.2022
Versorgungsforschung soll Staffelstab aufnehmen

„Wie kann es eigentlich sein, dass wir eines der am weitesten gediehenen und auch eines der teuersten Gesundheitswesen der Welt haben, und es trotz exzellenter Universitäten und außeruniversitären Institutionen so schwierig ist, Innovation in die Versorgung zu bringen?“ Mit dieser Frage stieg Prof. Dr. med. Peter Falkai, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Kongresspräsident des 21. DKVF, in die Pressekonferenz im Vorfeld des 21. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung ein.

01.12.2022
Das Zauberwort lautet Vertrauen

Unter das Motto „Diabetesversorgung bis 2030 – wie viel Fortschritt wagen wir?“ stellte Novo Nordisk Pharma ihre seit nunmehr sechs Jahren in der Königlich Dänischen Botschaft zu Berlin stattfindende gesundheitspolitische Veranstaltungsreihe „Diabetes 2030“. Pia Vornholt, Vice President Public Affairs des dänischen Pharmaunternehmens, begrüßte die zahlreichen Teilnehmer:innen – unter ihnen Ärzt:innen, Vertreter:innen von Krankenkassen und der Wissenschaft sowie Patient:innen – mit den Worten: „Wir stehen vor großen Herausforderungen, die innovative Lösungsansätze erfordern und die sich nur gemeinsam bewältigen lassen“. Genau hier setze „Diabetes 2030“ als Plattform für den Dialog an, dies mit dem erklärten Ziel, „konkrete Handlungsempfehlungen zu diskutieren“ und ausgehend von Diabetes den Fokus auf die mit dieser Erkrankung zusammenhängenden, anderen Krankheiten zu erweitern.

01.12.2022
„Wir müssen unser Gesundheitssystem mutig reformieren“

„Das System der GKV ist elementar auf die Versorgungsforschung angewiesen“, erklärt Klaus Holetschek, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, im Interview mit „Monitor Versorgungsforschung“. Sie sei ein wichtiger Baustein für die Fortschreibung des GKV-Leistungskataloges und – so Holetschek – „natürlich ist es wichtig, dass die entwickelten Versorgungsformen auch in naher Zukunft umgesetzt werden“. Für diese, von der Versorgungsforschung zu leistende Arbeit seien Daten unerlässlich und konkrete Forderungen für ein kommendes Gesundheitsdatennutzungsgesetz zu präzisieren. Der Bayerische Gesundheitsminister: „Nun gilt es aus meiner Sicht, dass das vieldiskutierte Gesundheitsdatennutzungsgesetz in Deutschland möglichst rasch auf den Weg gebracht wird.“

30.11.2022
„Keine Organisation sollte Gesundheitsdaten monopolisieren“

In nur fünf Jahren will CompuGroup Medical (CGM) vom Software-Unternehmen zu einem bekannten Daten-Player, aber auch Enabler und Katalysator im Ökosystem Gesundheit werden, der für eine bessere Nutzung von Daten im Gesundheitssektor steht. Das erklärt Dr. Eckart Pech, Geschäftsführender Direktor Consumer and Health Management Information Systems von CGM, im Titelinterview mit „Monitor Versorgungsforschung“. Anlass des Gesprächs war die Übernahme des Datenanalysten INSIGHT Health, die dazu führen soll, zu „ganz neuen datengetriebenen Erkenntnissen“ zu kommen. Dies ist keine Zukunftsmusik, sondern mit dem ersten Produkt namens „Darwin Next Generation“ teilweise bereits Realität geworden, indem der INSIGHT Health-Datenpool historisierter Daten mit aktuellen Versorgungsdaten kombiniert wird.

30.11.2022
Vergleich der Gesundheitskosten von Typ-2 Diabetikern bei der Anwendung von Empagliflozin, DPP-4-Hemmern und GLP-1-Agonisten (Print)

Gemäß der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) für die Behandlung des T2DM soll der Einsatz verschiedener antidiabetischer Therapien schrittweise erfolgen, wenn die Patienten nicht in der Lage sind, ihre individuellen Therapieziele durch Änderungen ihres Lebensstils zu erreichen, z. B. durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und mehr körperliche Aktivität.3 Bei der individuellen Behandlungsentscheidung sollten auch bereits bekannte Risikofaktoren wie kardiovaskuläre und renale Vorerkrankungen berücksichtigt werden. Die Kombination aus Metformin mit einem SGLT-2 Hemmer (SGLT-2i) oder einem GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) wird beispielsweise für Patienten empfohlen, bei denen bereits eine klinisch relevante Herz-Kreislauf-Erkrankung (HKE) festgestellt wurde.4 Weiterhin stellen Dipeptidyl-Peptidase-4-Hemmer (DPP-4i) in Ergänzung mit Metformin eine weitere Behandlungsalternative zur Blutzuckersenkung dar, zeigten jedoch keine signifikanten Vorteile bei der Reduzierung kardiovaskulärer Ereignisse. Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen die höchsten Ausgaben im deutschen Gesundheitswesen und sind aufgrund der häufig erforderlichen Krankenhausaufenthalte für bis zu 50% der Behandlungskosten von Patienten mit T2DM verantwortlich.5 Die vorliegende Versorgungsforschungsstudie vergleicht die direkten Gesundheitskosten von T2DM-Patienten, die eine Behandlung mit dem SGLT-2 Hemmer Empagliflozin (EMPA) begonnen haben, mit erstmals mit DPP-4i oder GLP-1-RA behandelten Patienten aus der Perspektive der GKV in Deutschland.

28.11.2022
Versorgungsforschung „aus der Praxis – für die Praxis“

Das Allgemeinmedizinische Institut am Universitätsklinikum Erlangen und der Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an der FAU Erlangen-Nürnberg dürfte einer der jüngeren in der Geschichte der deutschen Versorgungsforschung sein. Der Lehrstuhl wurde erst im Oktober 2013, aber als erster regulärer allgemeinmedizinischer Lehrstuhl Bayerns ins Leben gerufen. Seither wird das Institut von Professor Dr. med. Thomas Kühlein – lange Zeit in ärztlichen Tätigkeiten in Krankenhäusern und Hausarztpraxen tätig – geleitet, der neben seiner Aufgabe als Lehrstuhlinhaber auch ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Eckental, zugehörig zum Universitätsklinikum Erlangen, ist. Dr. phil. Susann Hueber ist seit 2014 Forschungskoordinatorin am Allgemeinmedizinischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen.

28.11.2022