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Abstracts nach Schlüsselbegriff: Diabetes

Von der Versorgung zur Befähigung zum Selbstmanagement

Vor 40 Jahren erklärte die WHO, dass mindestens 50 Prozent der Diabetesfälle weltweit zu verhindern seien und forderte - wie im Diabetes Gesundheitsbericht 2013 (1, S. 23) zu lesen - Aktionen zur Prävention dieser Erkrankung. Der Aufruf fand allerdings damals - annähernd wie heute - wenig Beachtung. In all diesen vielen Jahren investierte das deutsche Gesundheitssystem Multimilliarden, um Menschen mit dieser Erkrankung zu versorgen. So betrugen laut CODE-2-Studie (2) schon 1998 die durch Patienten mit einem Typ-2-Diabetes in Deutschland verursachten Kosten rund 15,7 Mill. Euro - was sich seitdem hochgerechnet auf viele Hunderte von Milliarden Euro summiert. Doch: Warum gibt es trotz dieses immensen Invests noch Defizite in der Diabetiker-Versorgung als einer der kostenintensivsten chronischen Erkrankungen? Die Vermutung liegt nahe, dass dem grundliegenden Problem fast aller „non-communicable diseases“ - die betroffenen Menschen zum Selbstmanagement zu befähigen und zu Lebenstiländerungen zu motivieren - mit dem bisherigen, aus der Akutversorgung stammenden Versorgungsansatz alleine nicht beizukommen ist.

24.01.2013
Die Prophylaxe des diabetischen Fußsyndroms ist defizitär

Das diabetische Fußsyndrom ist eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus und führt häufig zu nichttraumatischen Amputationen. Diese gehen mit hohen Krankheitskosten, Verlusten der Lebensqualität und einer hohen Mortalität einher (Heller et al. 2004). Unter Typ-2-Diabetespatienten tritt das diabetische Fußsyndrom mit einer Prävalenz von 6,5% auf (Lauterbach et al. 2010). Endogene Risikofaktoren wie z. B. die diabetische Polyneuropathie oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) haben eine Prävalenz von 30% bzw. 25% (Lauterbach et al. 2010). Somit kommt der Prävention des diabetischen Fußsyndroms eine große Bedeutung zu. Neben den genannten endogenen Risikofaktoren spielen auch exogene Faktoren wie z. B. inadäquates Schuhwerk oder fehlerhafte Fußpflege eine entscheidende Rolle (Uccioli et al. 1995; Chantelau/Haage 1994; Brent et al. 2006). Nach dem Internationalen Consensus über den Diabetischen Fuß (1999) könnte u. a. durch regelmäßige Inspektionen der Füße und des Schuhwerks, durch Schulung von Patienten und Familienangehörigen und dem Tragen von geeignetem Schuhwerk die Prävalenz des diabetischen Fußsyndroms gesenkt werden. Eine wichtige und effektive Interventionsmaßnahme ist, Patienten zur Selbstinspektion ihrer Füße zu schulen und anzuleiten.

24.02.2012
Datenbankbasierte Untersuchung zur Inzidenz der koronaren Herzkrankheit (KHK) bei Typ-2-Diabetes-Patienten

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus Typ 2 wirkt sich in ihrer Komplexität auf viele Organe im Körper aus. Entsprechend häufig findet man eine positive Korrelation zwischen der Schwere des Diabetes und dem Auftreten anderer Erkrankungen wie Neuropathie, periphere arterielle Verschlusskrankheit (PaVK) und koronare Herzkrankheit (KHK) (Bauer T, 2011). Die KHK bedeutet, dass die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen, eng gestellt sind. Diese Engstellung ist bedingt durch eine Arteriosklerose, die wiederum durch Hypertonie, Hyperlipidämie und erhöhte Blutzuckerwerte beim Diabetes mellitus entstehen kann. Insbesondere der erhöhte Blutzucker schädigt die Gefäße und es kommt zu Mikro- und Makroangiopathien. Folglich erkranken Diabetiker wesentlich häufiger als Nicht-Diabetiker an KHK (Kannel W, 1979). Das Risiko für koronare Herzerkrankungen ist bereits vor der Diabetes-Diagnose erhöht, da längere Zeit vor der gesicherten Diabetes-Diagnose die Prä-Diabetes-Phase mit erhöhten Blutzuckerwerten besteht (Hu FB, 2002)

24.02.2012