Abstracts nach Schlüsselbegriff: Morbi-RSA; Neue Vergütungsmechanismen
Disease-Management-Programme sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung in Deutschland und den Niederlanden. In Deutschland sind die Ergebnisse partiell zufriedenstellend. Einige relevante Krankheitsparameter (Surrogat-Parameter) wurden verbessert, die medizinischen Outcomes hingegen nur wenig beeinflusst. Auch die mit der Einführung der DMPs versprochenen Einsparungen konnten bislang nicht realisiert werden. In den Niederlanden wurde ein spezieller Software-Support eingesetzt, um DMPs wirklich über sektorale Versorgungsgrenzen effektiv zu gestalten. Die softwarebasierte DMP-Einführung wurde flankiert durch den parallelen Einsatz von Kranken-schwestern, Arzthelferinnen und anderen medizinischen Fachkräften, um die Ärzte wirkungsvoll zu entlasten. Dieser duale Ansatz war der Schlüssel zum Erfolg der Programme. Darüber hinaus werden zukünftig Multi-Disease-Programme, die auf einzelne Indikationen fokussierten DMPs ablösen; denn sie reflektieren die gegebene Multimorbidität größerer Bevölkerungskreise treffender. Unter den Bedingungen des neuen Morbi-RSA in Deutschland werden sich die neuen wie „alten“ DMPs auf die hierin abgebildeten Erkrankungen ausrichten. Anbieter und Entwickler von DMPs sind aufgerufen, Lösungen für diese neuen Indikationen zu entwickeln sowie heute verfügbare innovative Technologien zu integrieren. Kassen und private Krankenversicherungen sollten diese Entwicklungen durch begleitende neue Vergütungsmechanismen wie eine qualitätsorientierte Vergütung (Pay for Performance) oder ein Risk Sharing katalysieren.