Abstracts nach Schlüsselbegriff: Nikotinersatztherapie
Die hohen Behandlungskosten der tabakassoziierten Erkrankungen und der immense volkswirtschaftliche Schaden des Rauchens verschärfen zukünftig die Finanzierungsproblematik der Sozialsysteme. Ein Ansatz dieser Problematik zu begegnen, ist die Prävalenz des Rauchens durch evidenzbasierte Tabakentwöhnungsmaßnahmen, wie der Nikotinersatztherapie (NET), zu reduzieren. In einigen europäischen Ländern, insbesondere in Großbritannien, haben diese Erkenntnisse der Nikotinersatztherapie zu einem bedeutenden Stellenwert im Rahmen staatlicher Gesundheitsprogramme verholfen. Die therapeutische Effektivität und die erzielbaren gesundheitsökonomischen Effekte machen die NET auch hierzulande zu einer dominanten Strategie bei der Raucherentwöhnung. Neueste Studienergebnisse auf der Grundlage der Daten des deutschen Gesundheitssystems belegen, dass insbesondere bei Rauchern mit Vorerkrankungen, die finanziellen Mittel für die NET nicht nur kosteneffektiv eingesetzt sind, sondern sogar durch vermiedene Gesundheitsausgaben überkompensiert werden. Für Deutschland liefern die vorgelegten Studienergebnisse und die internationalen Erfahrungen Anlass, die Nikotinersatztherapie hinsichtlich des Nutzungsgrades und der Einbindung im Gesundheitswesen neu zu positionieren.