Abstracts nach Schlüsselbegriff: Panikkäufe
Im Februar 2020 entwickelte sich das neuartige Coronavirus (Covid-19) zu einer Pandemie, wobei die Zahl der Covid-19-Fälle in vielen Ländern dramatisch zunahm [1,2]. Fernsehen und Zeitungen berichteten täglich über die Ausbreitung der Pandemie und lösten in der Bevölkerung schnell Ängste vor einer bevorstehenden Wirtschaftskrise und Rezession aus [3].Bereits im Februar 2020 erschienen im Internet zahlreiche Meldungen, wonach die Ausbreitung von Covid-19 die weltweite Versorgung mit Arzneimitteln gefährden könnte, da viele der weltweit verwendeten Arzneimittel in China und Indien hergestellt werden, wo die Produktion aufgrund von Krankheitsausbrüchen zum Erliegen gekommen ist [4]. Der deutsche Gesundheitsminister befürchtete, die Covid-19-Pandemie könne zu Arzneimittelknappheit in Europa führen, obwohl es keine konkreten Hinweise auf kurzfristige Versorgungsengpässe gab [5]. In verschiedenen Ländern wurden Berichte veröffentlicht, wonach lagerstabile Lebensmittel wie Mehl, Nudeln und Konserven schnell ausverkauft waren, was zu Engpässen führte [3]. Gleichzeitig meldeten Apotheken aufgrund der starken Nachfrage während der Coronapandemie Engpässe beim fiebersenkendem Schmerzmittel Paracetamol. Auch die Nachfrage nach frei verkäuflichen Vitaminpräparaten war im März deutlich höher als üblich [6]. Bisher wurden keine Studien zu Apothekenverkäufen verschiedener Arzneimittel zur Behandlung akuter und chronischer Krankheiten während der Pandemie veröffentlicht. Es ist davon auszugehen, dass Patienten größere Mengen an Medikamenten einkaufen und mehr Verordnungen anfragen, wenn sie längere Quarantänen befürchten. Ziel dieser Studie war es, die Entwicklung von Arzneimittelkäufen während der Coronakrise zu untersuchen.