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Abstracts nach Schlüsselbegriff: Qualität; Intervention; stationäre Versorgung; Studien am Menschen

Zusammenhang und Interventionsmöglichkeiten der Qualitätsdimensionen in der Routineversorgung

Das am 01.01.2016 in Kraft getretene Krankenhausstrukturgesetz sieht einen vergütungs- und planungsrelevanten Einbezug von Qualitätsdaten in der stationären Krankenversorgung vor. Um Qualität kategorisieren zu können, wird vom Gesetzgeber Donabedians Modell zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität (Bsp.: §136 Sozialgesetzbuch V) herangezogen. Dieses Modell impliziert, dass durch eine Verbesserung der Struktur- und Prozessqualität die Ergebnisqualität verbessert werden kann (Donabedian 1966; Donabedian et al. 1987). In diesem Zusammenhang wurde schon früh gute Evidenz über die Stärke des steuerbaren Einflusses struktur- und/ oder prozessbezogener Interventionen auf das Behandlungsergebnis gefordert (Donabedian 1980; Institute of Medicine 1990). Der Umsetzung des KHSG folgend, veröffentlichte der G-BA sowohl planungsrelevante Strukturindikatoren als auch eine sektorenübergreifend gültige Richtlinie für die Ausgestaltung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements (Gemeinsamer Bundesausschuss 2015, 2016). Aus der Perspektive der Evidenzbasierten Medizin ist jedoch zu sagen, dass frühere Reviews auf eine vielfach schwache Evidenzlage zur Beeinflussung der Ergebnisqualität durch komplexe Interventionen auf Struktur- bzw. Prozessebene hindeuteten (Conry et al. 2012; Khan/Ollenschläger 2014). Eine aktuelle kritische Analyse der publizierten Studien zum Effekt komplexer Qualitätsinterventionen im Setting des deutschen Gesundheitssystems fehlt jedoch derzeit. Wir analysierten daher die Literatur zum Einfluss von geplanten komplexen Interventionen auf Struktur- und/oder Prozessebene auf die Ergebnisqualität im stationär-beteiligten Setting im deutschen Gesundheitswesen anhand eines systematischen Reviews.

06.12.2017