Abstracts nach Schlüsselbegriff: Kosteneffektivität
Die hohen Behandlungskosten der tabakassoziierten Erkrankungen und der immense volkswirtschaftliche Schaden des Rauchens verschärfen zukünftig die Finanzierungsproblematik der Sozialsysteme. Ein Ansatz dieser Problematik zu begegnen, ist die Prävalenz des Rauchens durch evidenzbasierte Tabakentwöhnungsmaßnahmen, wie der Nikotinersatztherapie (NET), zu reduzieren. In einigen europäischen Ländern, insbesondere in Großbritannien, haben diese Erkenntnisse der Nikotinersatztherapie zu einem bedeutenden Stellenwert im Rahmen staatlicher Gesundheitsprogramme verholfen. Die therapeutische Effektivität und die erzielbaren gesundheitsökonomischen Effekte machen die NET auch hierzulande zu einer dominanten Strategie bei der Raucherentwöhnung. Neueste Studienergebnisse auf der Grundlage der Daten des deutschen Gesundheitssystems belegen, dass insbesondere bei Rauchern mit Vorerkrankungen, die finanziellen Mittel für die NET nicht nur kosteneffektiv eingesetzt sind, sondern sogar durch vermiedene Gesundheitsausgaben überkompensiert werden. Für Deutschland liefern die vorgelegten Studienergebnisse und die internationalen Erfahrungen Anlass, die Nikotinersatztherapie hinsichtlich des Nutzungsgrades und der Einbindung im Gesundheitswesen neu zu positionieren.
01.08.2009
Diabetes mellitus ist in Deutschland inzwischen zu einer Volkskrankheit geworden. Es gibt mindestens 7 Millionen Menschen mit einem diagnostizierten Diabetes mellitus in Deutschland und unter Berücksichtigung der undiagnostizierten Fälle und der weltweit steigenden Prävalenz der Erkrankung insbesondere auch bei jüngeren Menschen wird das deutsche Gesundheitssystem vor großen Herausforderungen stehen, auch ökonomischer Natur. Blutzuckerselbstmessung kann unter bestimmten Voraussetzungen ein sehr nützliches und auch kosteneffektives Therapieelement in der Behandlung der Erkrankung darstellen. Wenn dieser Nutzen bei insulinpflichtigen Diabetikern weitgehend unbestritten ist, gibt es über den Nutzen bei nicht insulinpflichtigen Typ 2-Diabetikern in Deutschland weiterhin keinen Konsens. In der Nutzenbewertung wird allerdings oft übersehen, dass die Blutzuckerselbstmessung ein diagnostisches Verfahren ist, welches – anders als bei Arzneimitteln – keinen intrinsischen Effekt aufweisen kann. Die Anwendung der Methoden der Arzneimittelbewertung auf ein diagnostisches Verfahren kann in der Folge dann zu missweisenden Ergebnissen führen. Bei richtiger Verwendung der Blutzuckermessung durch die Patienten und der Anwendung adäquater Beurteilungsmethoden erweist sich die Blutzuckerselbstmessung bei Typ 2-Patienten nämlich sogar als kostensparend für die Krankenkassen.