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Abstracts by keywords: evidence based medicine

Individuelle Gesundheitsleistungen und IGeL-Monitor

In Arztpraxen werden Patientinnen und Patienten in zunehmendem Maße individuelle Gesundheits-Leistungen (IGeL) angeboten. Diese Leistungen sind von den Versicherten selber zu bezahlen, da sie sich außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung bewegen. Für die Patienten ist es wichtig, vor Inanspruchnahme einer IGeL gut über den Nutzen und die möglichen Schäden dieser medizinischen Maßnahmen aufgeklärt zu werden. Ebenso ist es wichtig, dass unabhängige Informationen zu IGeL-Leistungen zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund hat der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes das Bewertungsportal „IGeL-Monitor“ gestartet, in dem Bewertungen häufig angebotener IGeL-Leistungen und weitere Informationen zu den IGeL-Leistungen veröffentlicht werden. In dem Beitrag wird die Entwicklung des IGeL-Marktes dargestellt, die Informationsplattform IGeL-Monitor und ihre Bewertungsergebnisse vorgestellt und darauf aufbauend einige Schlussfolgerungen zum Umgang mit IGeL-Leistungen gezogen. Dabei wird vor allem die Verantwortung der Ärzteschaft beim Verkauf von IGeL-Leistungen herausgestellt und Empfehlungen für Patientinnen und Patienten zum Umgang mit IGeL-Angeboten gegeben.

13.06.2015
Evidenzbasierte Qualitätsmessung als Voraussetzung für Value-based Healthcare

Die Qualitätsbeurteilung der medizinischen Versorgung anhand von Qualitätsindikatoren spielt im deutschen Gesundheitssystem eine wichtige Rolle. Die bereits im Jahr 1966 von Donabedian entwickelten Qualitätsdimensionen „Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität“ stellen eine etablierte Klassifikation für Qualitätsindikatoren dar (1). Eine weitere Möglichkeit der Klassifizierung von Qualitätsindikatoren bietet beispielsweise das Throughput-Modell nach Pfaff (2), das zwischen Input, Throughput, Output und Outcome der jeweiligen Messziele unterscheidet. Messziele stellen in diesem Zusammenhang das zu messende Ereignis des Qualitätsindikators dar. „Qualitätsindikator“ ist kein geschützter Begriff und wird von unterschiedlichen Akteuren im Gesundheitswesen für eine Vielzahl von Fragestellungen genutzt. Vor allem in der stationären Patientenversorgung werden Qualitätsindikatoren für die Messung und Abbildung der Versorgungsqualität herangezogen (3,4). Auch im ambulanten Bereich (5-7) und über die Sektorengrenzen hinweg (8) werden Qualitätsindikatoren zunehmend eingesetzt, um den Effekt der Gesundheitsversorgung zu messen.

31.03.2015
Rechtlicher Rahmen und Bewertungspraxis des IQWiG

Mit der Gründung des IQWiG vor 5 Jahren verfolgte der Gesetzgeber den Zweck, Rationierungen im Gesundheitswesen weiter aufschieben zu können, indem die Mittelverwendung rationaler erfolgt. Um hierfür eine insbesondere von der Industrie unabhängige Entscheidungsgrundlage zu haben, soll das IQWiG Therapien fachlich unabhängig bewerten. Indessen steht die Arzneimittelbewertung des Instituts selbst in der öffentlichen Kritik, sie erfolge tendenziös. Eine nicht medizinische, sondern juristische Bewertung der Arzneimittel-Bewertungspraxis des IQWiG zeigt dabei in der Tat Diskrepanzen zwischen den gesetzlichen Anforderungen und der Bewertungspraxis auf, was insbesondere die Definition des Auftrags und die Methodenwahl betrifft.

01.08.2009
Bewertung von Kosten-Nutzen-Verhältnissen: Ein Vorschlag, die Kontroverse und ihre Hintergründe

Mit der jüngsten Gesundheitsreform (GKV-WSG) wurden die Aufgaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erweitert: Bislang konnte es Arzneimittel nur in Hinblick auf ihren medizinischen Nutzen bewerten. Künftig soll das Institut auch die Kosten der Medikamente in ein Verhältnis zu dem zuvor ermittelten Nutzen setzen. Laut Gesetz sollen diese Kosten-Nutzen-Bewertungen zum einen dazu dienen, Höchstbeträge für bestimmte Medikamente festzulegen. Zum anderen können sie den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) dabei unterstützen, die Wirtschaftlichkeit medizinischer Verfahren zu beurteilen. Das vorgeschlagene Konzept favorisiert als Methode die „Analyse der Effizienzgrenze“. Als zweites Element ist eine „Budget-Impact-Analyse“ vorgesehen, um abzuschätzen wie sich Entscheidungen auf die Ausgaben im Gesundheitswesen auswirken.

01.03.2009