Abstracts by keywords: SARS-CoV-2
Das Thesenpapier 7.0 baut auf den vorangegangenen, jeweils in „Monitor Versorgungsforschung“ erschienenen Papieren (ab MVF 03/20) auf, aktualisiert die epidemiologische Analyse und beschäftigt sich im Schwerpunkt mit der Impfung und der Einordnung der Impfung in die aktuelle epidemiologische Situation und das Präventionskonzept. Nach Ansicht der Autoren ist die Organisation einer Impfkampagne eine der anspruchvollsten Aufgaben für eine Gesellschaft und muss wie eine Mehrfachintervention geplant (und evaluiert) werden, zudem ist die individuelle Aufklärung zur Impfung Pflicht. Auch sind drei Ziele und Strategien für die Impfkampagne denkbar, die im Volltext-Papier ausgeführt werden. Bei dem hier veröffentlichten Artikel handelt es sich um eine Kurzfassung der Vollversion, die bei MVF bereits in einer Online-First-Fassung erschienen ist. Stand; 10. Januar 2021, 12:00h
01.02.2021
Der deutlich ansteigende Anteil positiver Testergebnisse auf jetzt über 2,5% weist darauf hin, dass die Epidemie in der Bevölkerung eine weite Ausbreitung gefunden hat. Wie die Autorengruppe in ihrer Ad-hoc-Stellungnahme anlässlich der Ergebnisse der Kanzlerin/Ministerpräsidenten-Konferenz am 14. Oktober 2020 zum Ausdruck gebracht hat, wären die politischen Führungen aufgerufen gewesen, statt eines immer weiter perpetuierten Bedrohungsszenarios einerseits einen positiv konnotierten Diskussionsprozess zu beginnen, wie die allgemeinen Präventionsmaßnahmen mit spezifischen Maßnahmen kombiniert werden können,und wie andererseits eine adäquate Teststrategie auszusehen hat. Dies alles mit dem Ziel, zu einer spezifischen Prävention als Grundlage einer „Stabilen Kontrolle“ der SARS-CoV-2-Epidemie zu kommen.
07.12.2020
Die Autorengruppe legt hiermit ihr sechstes Thesenpapier zu SARS-CoV-2/Covid-19 vor. Wegen der zunehmenden Komplexität des Themas wird dieses 6. Thesenpapier in drei Teilen veröffentlicht. Die bisherige Dreiteilung und die damit verbundene Interdisziplinarität bzw. Interprofessionalität wird dabei beibehalten, das Thesenpapier 6umfasst in seinen Teilen 6.1 bis 6.3 wiederum die Aspekte der Epidemiologie, der Prävention und der Gesellschaftspolitik. Das hier vorgestellte Papier 6.1 startet in diesem Sinne mit dem Thema Epidemiologie. Wir führen auf der Basis des heutigen Wissenstandes eine Abschätzung der Dunkelziffer durch und machen Aussagen zur Zuverlässigkeit der Bestimmung der jetzt im Gesetz stehenden Grenzwerte der Melderate (z.B. „35/100.000“). Alternative Indices zur Steuerung des Infektionsgeschehens (notification index, Hospitalisierungs-Index) werden neu entwickelt und vorgestellt. Im Kern zeigt sich deutlich, dass die derzeit zur Steuerung verwendeten Zahlen weder valide noch reliabel zu bestimmen sind und auch fernab aller Erreichbarkeit (Umsetzbarkeit) liegen. Das derzeitige Umgehen mit der Thematik widerspricht daher den Erkenntnissen einer erfolgversprechenden Risikokommunikation. Auf dem Weg dahin erinnern wir an die korrekte Begrifflichkeit z.B. im Umgang mit dem Terminus „Inzidenz“ und zeigen anhand der Aktualisierung der Daten auf positive Entwicklungen im Outcome der Epidemie hin (z.B. Hospitalisierungsrate, Mortalität) und wie andererseits eine adäquate Teststrategie auszusehen hat. Dies alles mit dem Ziel, zu einer spezifischen Prävention als Grundlage einer „Stabilen Kontrolle“ der SARS-CoV-2-Epidemie zu kommen.
24.11.2020
Bereits 1927 erkannte der Zahnmediziner Alfred Kantorowicz, dass Plaque (bakterielle Zahnbeläge) Einfluss auf die Zahngesundheit hat und kariöse Stellen entstehen können (Kantorowicz 1927: 386). Da Karies eine der häufigsten Krankheiten in der Gesellschaft ist (Rupf et al. 2019: 336), besteht Bedarf an vorbeugenden Maßnahmen durch die zahnmedizinische Prophylaxe (Schubert 2010: 347). Die Kariesentstehung kann durch entsprechende Prophylaxemaßnahmen verhindert werden. Neben der halbjährlichen Untersuchung durch den Zahnarzt bzw. die Zahnärztin, der Anwendung von Fluoriden und der richtigen Ernährung ohne übermäßigen Zuckerkonsum gehört das tägliche Zähneputzen zu den vier Merkmalen der zahnmedizinischen Prophylaxe (Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde 2016). Insbesondere im Kindes- und Jugendalter ist es wichtig diese Zielgruppe über die Pflege ihrer Zähne aufzuklären und sie dazu zu animieren, denn fehlende oder falsche Oralprophylaxe in diesem Alter kann zu lebenslangen Problemen und Auswirkungen in der Zahngesundheit führen (Straehle et al. 1996: 13). Daher ist es notwendig, die Kinder früh an die Zahnpflege heranzuführen und mit der häuslichen Oralhygiene schon vor dem Durchbruch des ersten Zahns zu beginnen (Hertwig 2019: 69). Zum einen sollten die Kinder die richtige Zahnputztechnik erlernen, zum anderen sollte das tägliche Zähneputzen zu einer routinemäßigen Gewohnheit werden (Jacobson 2016).
08.10.2020
Der Anstieg der täglich gemeldeten Neuinfektionen, die Problematik der Reiserückkehrer, die Wiedereröffnung von Schulen und Kindergärten, der heraufziehende Wahlkampf – unsere Autorengruppe brauchte für die Entscheidung, ob es nach den Thesenpapieren von Anfang April, Anfang Mai und Ende Juni noch ein viertes Papier geben solle, keine langen Diskussionen. Die enorme Dynamik der jetzigen Situation ist nicht zu übersehen, gerade da nun hinter den Zahlen auch positive Entwicklungen sichtbar werden, so der recht deutliche Abfall der Hospitalisierungsrate, die geringe Intensivauslastung durch CoViD-19, der Rückgang der Sterblichkeit auf 0,4% der Infizierten und – greifen wir es heraus – erste Befunde zu einer offensichtlich anhaltenden zellulären Immunität, die die etwas unzuverlässig anmutende Antikörper-bedingte Abwehr deutlich zu verstärken scheint (wie übrigens bei Viruserkrankungen üblich).
08.10.2020
Laut Statista [1] lag im Juli 2020 die Corona-Warn-App (CWA) der Bundesregierung [2] im Ranking der beliebtesten Apps im Google Play Store in Deutschland mit weitem Vorsprung vor allen anderen und konnte laut Robert Koch-Institut (RKI) 16,8 Millionen Downloads verzeichnen [3]. Am 17.08.2020 waren es bereits 17,2 Millionen, Anfang November waren 21,9 Millionen registriert [4]. Das kann man durchaus – nach einer langen, vielleicht zu langen Gestehungsphase – als Erfolg werten. Doch, ob das von der Politik intendierte Ziel der App erreicht wird, „Infektionsketten früher als bisher möglich zu unterbrechen“ und die Software damit „ein weiterer Baustein der Pandemiebekämpfung, der die klassische Kontaktnachverfolgung der örtlichen Gesundheitsämter ergänzt“ sein kann, bleibt offen [3].
08.10.2020
Das Thesenpapier 3.0 baut auf den vorangegangenen Papieren (s. MVF 03/20) auf, aktualisiert die epidemiologische Analyse und stellt den „Dritten Weg“ der spezifischen Prävention, die juristische Analyse und die Problematik der Corona-Tracing-App in den Vordergrund. Beschrieben wird eine Strategie zur stabilen Kontrolle des Infektionsgeschehens, Präventionsmaßnahmen, um Risikosituationen zu erkennen. Ebenso der Weg, die in Zeiten der Pandemne eingeschränkten Bürgerrechte in eine Rückkehr zur Normalität zu überführen. Bei dem hier veröffentlichten Artikel handelt es sich um eine Kurzfassung der Vollversion, die bei MVF in einer Online-first-Fassung erschienen ist.
28.07.2020
Seit der ersten Veröffentlichung des „Thesenpapier zur Pandemie durch SARS-CoV- 2/Covid-19 – Datenbasis verbessern, Prävention gezielt weiterentwickeln, Bürgerrechte wahren“ am 5.4.2020 hat die Entwicklung einen raschen und teilweise überraschenden Verlauf genommen. Am 15.4.2020 wurden in der Konferenz von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten/innen zu einzelnen Punkten Maßnahmen zur Lockerung des containment ergriffen (z.B. Wiedereröffnung bestimmter Geschäfte, einiger Schulen etc.) (Anonymous 2020). Vorausgegangen waren die dritte Ad-hoc-Stellungnahme der Leopoldina (Leopoldina 2020) am 13.4.2020, die Empfehlung der Europäischen Kommission zur Lockerung der containment-Maßnahmen im EU-Raum vom 11.4.2020 (European Commission 2020) und die Stellungnahme der außeruniversitären Forschungseinrichtungen am 28.4.2020 (Kleiner et al. 2020). Im Ergebnis ergaben sich teilweise widersprüchliche Empfehlungen, insgesamt wird von offizieller Seite allerdings an der Einschränkung des öffentlichen Lebens, des Zugangs zu Bildung, der Berufsfreiheit und einiger Grundrechte wie z.B. der Bewegungs- und Demonstrationsfreiheit festgehalten. Auch in der Konferenz von Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten/innen am 30.4.2020 wurde von dieser Linie nicht abgewichen, allerdings wurde die Bedeutung der regionalen Lösungskompetenz hervorgehoben (Punkt 3).
04.04.2020
Der vorliegende Text stellt sich der Aufgabe, die epidemiologische Problemlage wissenschaftlich zu klären und aus der gegebenen Situation Empfehlungen für wirksame Präventionsmaßnahmen abzuleiten. Die Vorschläge zur Prävention werden in einen gesellschaftspolitischen Rahmen gestellt, der für die Autoren in einem unauflösbaren Zusammenhang mit den geschilderten Sachverhalten steht. Dem umfangreichen analytischen Teil wird eine kürzere Zusammenfassung vorangestellt, die eine schnelle Orientierung über die vertretenen Standpunkte ermöglichen soll. Wie für ein Thesenpapier nicht anders zu erwarten, werden die wichtigsten Ergebnisse zu drei Thesen mit entsprechenden Unterpunkten verdichtet, die wortgleich in der Zusammenfassung und am Ende der jeweiligen Kapitel zu finden sind. Die Autoren bemühen sich um eine klare Benennung der Fakten und Probleme. Sie verbinden hiermit keine Kritik an den handelnden Personen, die in den zurückliegenden Wochen unter den Bedingungen einer – die Steigerung sei erlaubt – „noch unvollständigeren Information“ entscheiden mussten als dies heute der Fall ist. In jeder Beziehung sind die Ausführungen dieses Thesenpapiers als konstruktive Beiträge gedacht, die den Zweck verfolgen, die Entscheidungen der kommenden Wochen zu unterstützen.