Abstracts by keywords: saving potential
Der Gesetzgeber hat mit dem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) unter anderem die automatische Substitution von Biologika in der Apotheke ab dem Jahr 2022 vorgesehen. Faktisch wird durch die Neuregelung zur automatischen Substitution im GSAV der Weg für die Einführung exklusiver Rabattverträge im Biologikamarkt geebnet. Die aktuelle Vertragspraxis im Biologikamarkt ist bestimmt durch Ausschreibungen seitens der Krankenkassen von nichtexklusiven Open-House-Verträgen nach § 130a Abs. 8 SGB V. Sowohl Hersteller der biologischen Referenzprodukte als auch der jeweiligen Biosimilars inklusive etwaiger Importe können diesen Verträgen zu den von der jeweiligen Krankenkasse vorgegebenen Konditionen beitreten. Zwar kann die Austauschbarkeit auch im Rahmen anders gearteter Wettbewerbsmodelle zum Tragen kommen, jedoch erscheint es offenkundig, dass speziell die GKV-Seite eben solche exklusiven Ausschreibungen nach dem Vorbild des Generikamarktes anstrebt. Vor diesem Hintergrund zeigen publizierte Berechnungen seitens des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), dass durch den Einsatz von Biosimilars in einem Zeitraum von Juli 2017 bis Juni 2018 ein Einsparvolumen in Höhe von 141 Millionen Euro realisiert wurde.
28.07.2020
Wenn wir das jetzt vorhandene Einsparpotenzial im Gesundheitswesen auch im Blick auf die Erfahrungen anderer Länder, die wesentlich weniger Geld für eine längere Lebenserwartung ausgeben, ausschöpfen, können wir den unvermeidlichen Punkt einer späteren Rationierung noch lange hinauszögern. Hierbei gilt es aber, eindeutige Signale gegen die falschen Anreizsysteme zu setzen, die im Wesentlichen aus umsatzintensiven, finanziell lukrativen Bereichen gespeist werden. Auch wenn dies eine unvalidierte Schätzung ist, können wir noch etwa 10 Jahre ohne Rationierung auskommen.
01.02.2010
Unser Gesundheitswesen hat ein Einsparpotenzial von mindestens 20, wahrscheinlich 25 % seines jetzigen Volumens, das sich aus unnötigen Eingriffen, Interventionen und Operationen, in geringerem Maße unnötigen Arzneimitteln, Kuren, Verwaltungskosten und vielem mehr zusammensetzt. Eine Rationierung wird angesichts der demographischen Entwicklung und des Fortschritts der Medizin, der zu immer teureren Vorgängen führt, irgendwann unvermeidbar sein. Allerdings kann dieser Zeitpunkt durch die Ausschöpfung von Sparmaßnahmen deutlich hinausgezögert werden.