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Abstracts nach Schlüsselbegriff: Demenz

logo Die unsichtbaren Verantwortlichen: Angehörige in der Berichterstattung über Demenzen

Demenzen sind eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft, gerade die pflegerische Versorgung ist eine große Aufgabe. Menschen mit Demenz werden häufig zu Hause versorgt, die professionelle Pflegesituation in Deutschland ist angespannt – so sind Angehörige selbst häufig in die Pflege involviert oder pflegen allein, was eine hohe physische und psychische Belastung bedeutet.

04.02.2023
Dementielle Erkrankungen zwischen Medizin und Pflege – Schwierigkeiten für die Versorgungsforschung

Der Barmer-GEK Pflegereport 2010 zeigt implizit am Beispiel dementieller Erkrankungen ein wesentliches Dilemma der Versorgungsforschung auf: Die vielfältigen Interdependenzen zwischen Pflege und Demenz werden einerseits sehr gut beleuchtet, und darüber hinaus sind die weitergehenden Zusammenhänge von Medizin, Pflege und Demenz zwar darstellbar, andererseits ist die Darstellung nur bedingt brauchbar, weil die Abrechnungsdaten aus der ambulanten und vertragsärztlichen Versorgung immer weniger verwertbar sind für Aussagen zur Versorgungsqualität. Dies wird eine zunehmende Herausforderung für die Krankenkassen und das Gesundheitssystem: Wie können anfallende Leistungsdaten aus der ambulanten und vertragsärztlichen Versorgung für die Versorgungsforschung sinnvoll verwertet werden?

23.09.2012
Ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz – eine Versorgungsform mit Zukunft?

Wie viele andere - vor allem westliche Länder - wird sich die demografische Altersstruktur der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten Jahren deutlich verändern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (2006: 23) erhöht sich die Zahl der 65 bis unter 80-Jährigen von 12 Millionen im Jahr 2005 auf 13 Millionen im Jahr 2050. Parallel dazu steigt mit dem Anteil älterer und hochaltriger Personen in der Gesellschaft auch die Anzahl von Menschen mit Pflegebedarf. Damit rückt zunehmend die Frage nach Versorgungserfordernissen und -bedarfen in den Vordergrund. Ein besonderes Augenmerk muss dabei der Versorgung von Menschen mit Demenz (MmD) gelten, da demenzielle Erkrankungen zu den schwerwiegendsten und auch zahlenmäßig häufigsten Erkrankungen im Alter zählen und die Prävalenz demenzieller Erkrankungen mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt (Weyerer 2005: 7). Derzeit gehen Schätzungen für das Jahr 2050 von mehr als zwei Millionen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung in Deutschland aus (Ziegler/Doblhammer 2009; Deutsche Alzheimer Gesellschaft 2008; Bickel 2001; Bickel 2000). Nach Angaben einer Presseerklärung des Statistischen Bundesamtes werden die Krankheitskosten für Demenzerkrankungen für das Jahr 2008 in Deutschland mit 9,4 Milliarden Euro beziffert. „Allein bei Demenz und Depressionen erhöhten sich die Kosten in diesem Zeitraum [von 2002 bis 2008] um zusammen 3,5 Milliarden Euro beziehungsweise 32 %. Insgesamt sind die Krankheitskosten seit 2002 um 35,5 Milliarden angestiegen (+ 16 %) und lagen im Jahr 2008 bei 254,3 Milliarden Euro.“ (Statistisches Bundesamt 2010).

24.02.2012
Herausforderung Demenz – Versorgungsstrukturen für die Zukunft entwickeln

01.02.2010
Stand und Zukunft der Demenzversorgung

Der demografische Wandel mit einem Anstieg der Hochbetagten, das zunehmende öffentliche Wissen über Demenzerkrankungen und die steigenden Erwartungen an medizinische Interventionen von Angehörigen und Betroffenen wird die Nachfrage nach Möglichkeiten zur Frühdiagnose und Therapie für Merkfähigkeitsstörungen im Alter steigern. Während zurzeit auch aufgrund von Stigmatisierung eine dokumentierte Diagnosestellung erst im 3. Jahr einer Demenz erfolgt, wird zukünftig voraussichtlich eine frühere Diagnosestellung im 1. und 2. Krankheitsjahr erfolgen. Im Gegensatz zu umfänglichen Weiterentwicklungen im Bereich der Diagnostik sind die therapeutischen Möglichkeiten jedoch noch beschränkt. Der zunehmende Regelfall des Alleinlebens wird das von älteren Menschen oft geäußerte Ziel, eine Versorgung in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen, zukünftig beim Eintreten einer Demenz oft gefährden.

01.10.2009
Die medizinische Versorgung hochbetagter Menschen in stationärer Pflege

Mehr als 700.000 Menschen wohnen heute bereits in Pflegeheimen; die Inanspruchnahme stationärer Pflege nimmt weiter zu. Die wenigen Erhebungen über die medizinische Versorgung in den stationären Pflegeeinrichtungen zeigen ein einheitliches Bild. Wegen der eingeschränkten Mobilität der Heimbewohner ist die fachärztliche Versorgung sehr unbefriedigend; demzufolge gibt es Defizite in Diagnostik und Therapie. Dies gilt insbesondere für die Menschen mit Demenz. In den Pflegeheimen beträgt die Quote der an Demenz erkrankten Menschen ca. 65 %. Trotzdem wird nur eine Minderheit neurologisch/psychiatrisch versorgt. Die Versorgung mit Antidementiva ist unzureichend. Das niedrige medizinische Leistungsniveau hat mehrere Ursachen und entspricht nicht dem Altersbild der Gesellschaft; es ist darüberhinaus gesundheitsökonomisch fragwürdig. Mehrere Erhebungen und Studien zeigen z.B. den reduzierten Betreuungs- und Pflegeaufwand bei gleichzeitiger Therapie mit Antidementiva („Memantine”).

01.10.2009
Institutionalisierung bei Demenz – Häufigkeit, Zeit und Einflussfaktoren

Altern in gewohnter Umgebung ist den meisten Menschen ein großes Bedürfnis. Der Übergang in eine Heimeinrichtung wird hingegen oftmals als sehr belastend erlebt und ist mit erheblichen finanziellen Kosten für Betroffene, Angehörige und soziale Sicherungssysteme verbunden. Erkranken Menschen an einer Demenz, so siedelt jeder Zweite innerhalb der ersten drei Jahre nach Erkrankungsbeginn dauerhaft in eine Heimeinrichtung über. Ob und wann ein Umzug in eine Heimeinrichtung im Einzelnen realisiert wird, ist von zahlreichen Charakteristika der Betroffenen, Angehörigen und äußeren Bedingungen abhängig. Für eine deutsche Stichprobe älterer Menschen mit inzidenter Demenz konnte insbesondere das Fehlen eines Ehepartners als ein starker Risikofaktor für eine kürzere Zeit bis zu einem Umzug in eine Heimeinrichtung identifiziert werden. Ziel zukünftiger Forschungsbemühungen sollte neben der Identifikation weiterer - möglicherweise modifizierbarer - Einflussfaktoren auf Institutionalisierungsraten und -zeiten von Demenzkranken, entsprechend auch die Entwicklung zielgruppenspezifischer Interventionen für bestimmte Risikogruppen darstellen, um - wenn sinnvoll - eine längere Versorgung von Dementen im häuslichen Umfeld gewährleisten bzw. einen optimalen Zeitpunkt für einen Umzug in eine Heimeinrichtung ermöglichen zu können.

01.06.2009